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Spatenstich für den Neubau des „Sozialen Zentrums“ im Wiesenweg in Unterbreizbach
Am Donnerstag, dem 22. Oktober 2020, fand im Beisein der Staatssekretärin Susanne Karawanskij vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur der Spatenstich für den Neubau des „Sozialen Zentrum“ im Wiesenweg in Unterbreizbach statt.
Neben der Staatssekretärin konnte Bürgermeister Roland Ernst zahlreiche Gäste begrüßen – Vertreter der Planungsbüros, der Baufirmen, der Behörden, Mitglieder des Gemeinderates, den Landtagsabgeordneten Martin Henkel und auch einige Einwohne fanden den Weg in den Wiesenweg.
In seiner Ansprache hob der Bürgermeister die Bedeutung des Projektes für die Einheitsgemeinde hervor: „Mit dem heutigen Spatenstich wird quasi auch symbolisch der Grundstein gelegt, Unterbreizbach für die Zukunft wieder ein Stück wohnlicher und so auch attraktiver zu machen.“ Ausführlich ging Herr Ernst auf die Historie des Projektes ein. Angefangen hat alles im Jahr 2015 mit der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzeptes – in diesem wurde seitens der Beteiligten unter anderem ein Mangel an attraktivem, bezahlbaren Wohnraum festgestellt. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für den Bau eines Mehrgenerationenhauses fiel die Wahl letztendlich auf das Gelände des ehemaligen BMK-Betriebes. Die Grundstücke wurden durch die Gemeinde gekauft und es wurde ein Förderantrag für den Abriss der Gebäude gestellt. Nachdem die Industriebrache im Frühling 2017 abgerissen waren und die beauftragte Firma fast ein Drittel Mehrkosten in Rechnung gestellt hatte, wurde das Projekt auch durch einen über einjährigen Gerichtsstreit beeinträchtigt. Parallel hierzu wurden aber die Planungen vorangetrieben. Ende 2017 wurde der Bebauungsplan „Soziales Zentrum“ beschlossen und auch erste Gespräche mit den Landesbehörden wegen einer möglichen finanziellen Förderung geführt. Sand in das Getriebe kam im Jahr 2018. Auf Grund drastisch rückgehender Gewerbesteuereinnahmen musste die Gemeinde in die Haushaltskonsolidierung und in Folge dessen war die Finanzierung nicht mehr gegeben. Auch kamen Verzögerungen auf Grund der Planungsabsprachen einer möglichen Arztpraxis hinzu. In Absprache mit der Kommunalaufsicht trat im vergangenen Jahr die Erneuerbare Energien Unterbreizbach GmbH als Bauherr auf. Der Gemeinderat fasste die hierzu notwendigen Beschlüsse, das Grundstück wurde durch die GmbH gekauft und der Förderantrag beim Landesverwaltungsamt für den Bau von 15 Sozialwohnungen gestellt. Da sich die Bearbeitung der Antragsunterlagen und die Erstellung des Fördermittelbescheids über 10 Monate hingezogen hatten, verzögerte sich das Projekt abermals. Aber hoffentlich ist es so, wie der Bürgermeister feststellte: „was lange währt, wird endlich gut“.
Zum Schluss seiner Ansprache bedankte sich der Bürgermeister bei allen Beteiligten, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Ein besonderes Dankeschön galt neben dem Gemeinderat hierbei den Geschäftsführerinnen der gemeindeeigenen GmbH, die sich der neuen Herausforderung gestellt haben. Bis Ende 2019 war Frau Christa Adler alleinige Geschäftsführerin und seit diesem Jahr haben Frau Marion Burkhardt und Frau Julia Wienand in Personalunion diese Aufgabe übernommen.
Auf dem Grundstück der revitalisierten Industriebrache soll bis 2022 eine barrierefreie Wohnanlage mit insgesamt 17 Wohnungen und voraussichtlich zwei Gewerbeeinheiten für die medizinische Versorgung entstehen.
Nach Vorlage des Bewilligungsbescheides Anfang September konnten die Aufträge für die ersten Baulose erteilt werden. So wurden die Firma Eisenacher Hochbau GmbH für die Erd- und Rohbauarbeiten und die Firma Mäder aus Bad Salzungen für die Installationsarbeiten Heizung, Lüftung, Sanitär als wirtschaftlich günstigste Bieter vertraglich gebunden.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf ca. 5 Millionen Euro. Für die Maßnahme wurden über das Innenstadtstabilisierungsprogramm (ISSP) Fördermittel in Höhe von 3 Millionen Euro bewilligt, die sich aus einem Baudarlehen und einem Baukostenzuschuss zusammensetzen. Für die Maßnahme ist eine Bauzeit von etwa 18 Monaten vorgesehen, so dass eine Vermietung der Wohnungen durch den Bauherrn im II. Quartal 2022 angestrebt wird.
Frau Staatssekretärin Karawanskij ging in ihrem Grußwort auf die Förderung des Sozialen Wohnungsbau durch den Freistaat Thüringen ein und begrüßte es, dass neben größeren Städten auch eine vergleichsweise kleine Gemeinde auf diesem Gebiet aktiv wird. Der Landtagsabgeordnete Martin Henkel hob in seinem Grußwort die Bedeutung derartiger Projekte für die ganze Region hervor. Gemeinden sollten nicht gegeneinander agieren, sondern mehr miteinander. Auch ging Herr Henkel auf die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ein und mahnte hier dringende Verbesserungen an. Speziell für Unterbreizbach unterstrich Herr Henkel die Notwendigkeit eines eigenen Arztsitzes und bot hierbei seine Unterstützung an.
Alle Anwesenden waren sich in dem Wunsch einig, dass die Baustelle unfallfrei bleibt und man so im Frühjahr 2022 eine zünftige Einweihung des „Sozialen Zentrum“ feiern kann.
Im Anschluss an die Grußworte fand der symbolische Spatenstich statt.
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