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Die Orte der Einheitsgemeinde sind auch durch den Kalibergbau geprägt. Das bezieht sich nicht nur auf die Schachtanlagen Schacht I mit den Produktionsanlagen in Unterbreizbach und Schacht II bei Mühlwärts, sondern vor Allem darauf, dass ein großer Teil der Bürger unserer Orte und darüber hinaus der ganzen Region ihren Lebensunterhalt hier verdienten und verdienen. Auch viele kleine Unternehmen profitieren als Zulieferer oder Serviceleistende von den Kalistandorten.

Blickt man auf die über hundertjährige Tradition des Bergbaus in unserer Gemeinde zurück, muss man anerkennen, dass mit dem Kalibergbau auch der wirtschaftliche Aufschwung in unsere Rhön-Orte gekommen ist. Bereits 1897 begannen die ersten Erkundungsbohrungen, die 1898 fortgesetzt wurden. Nach dem Beschluss zum Schachtbau im Jahre 1905 erfolgte bereits im August des gleichen Jahres der Teufbeginn des Schachtes „Sachsen-Weimar“. 1910 konnte die kontinuierliche Förderung des Kaliproduktes aufgenommen werden. Am Schacht II begannen erst 1955 die Teufarbeiten, die im Jahre 1964 abgeschlossen wurden. So konnte am 4. Mai diesen Jahres das 50jährige Bestehen des Schachtes begangen werden.

Zur Werksgeschichte gehört auch das bereits 1913 begonnene Vorhaben die Schächte Sachsen-Weimar II und III in Räsa zu Teufen. Die begonnenen Teufarbeiten wurden 1915 abgebrochen. Einer der beiden Schächte wurde nach 100 Jahren (2012/13), durch das K+S Unternehmen geöffnet, verfüllt und abgeschlossen. Die 16 m tiefe gut erhaltene Ausmauerung brachte auch einen Sandstein mit Schlägel & Eisen, der Jahreszahl und den Namen des Bergassessors W. Grolman zum Vorschein. Der Stein kann nun im Heimatmuseum Unterbreizbach besichtigt werden. Ein weiteres bedeutendes Vorhaben war der Bau einer großen Kalifabrik zwischen Räsa und Pferdsdorf. Zu den umfangreichen Vorarbeiten im Jahr 1925 gehörten die Verlegung der Straße und der Ulster sowie der Abriss der Räs’er Mühle. Der für 1926 geplante Bau der Fabrik wurde jedoch wegen einer großen Absatzkrise im Kalimarkt nicht vollzogen.

Im Oktober 1910 wurde in Unterbreizbach der „Knappenverein Sachsen-Weimar“ gegründet. Der „Kalibergmann“, die Betriebszeitung der Wintershall AG, zu der das Werk Sachsen-Weimar seit 1921 gehört, berichtet im November 1930 von einem großen Fest zum 20jährigen Bestehen des Knappenvereins in der Gaststätte „Zur Erholung“.

Zur Fortführung der bergmännischen Traditionen erfolgte im Juni 1993 die Gründung des Bergmannsvereins „Glück Auf“ Unterbreizbach. Im unter Denkmalschutz stehenden „Vereinsheim Schlegel & Eisen“ (Altes Pförtnergebäude in der Schachtstraße) hat der Verein sein Domizil. Neben anderen satzungsmäßigen Zielen, repräsentiert der Bergmannsverein durch die Teilnahme an vielen nationale und internationalen Bergparaden und Festen die Verbundenheit zum Bergbau.

Nach 1990 wurden im Werk Unterbreizbach eine Reihe von Maßnahmen zur Modernisierung und Optimierung der Produktion vorgenommen, die auch nachhaltige Wirkungen auf den Umweltschutz haben. Unter Anderem sei hier die Umstellung von Kraftwerk und Trocknung auf Erdgas, die Rauchgasreinigungsanlage sowie die Rückstandsaufbereitung und die Verbringung des festen Produktionsrückstandes als Spülversatz in die Grube.

Der Bau eines Fertigfabrikate- und Rohsalzschuppens, einer Grubenanschlussbahn von Unterbreizbach nach Hattorf und das Sylvinit-Projekt eine untertägige Förderverbindung nach Hattorf waren weitere wichtige Maßnamen. Als eine der letzten Baumaßnahmen im Fabrikbereich sei die KVZ (Kalte Vorzersetzung) zur Minimierung der Abwässer genannt.

Seit 1997 gehören unsere Schächte als Standort Unterbreizbach zum Werk Werra der K+S GmbH.

Das Verbund-Werk besteht aus den ehemals eigenständigen Werke Hattorf, Wintershall, Unterbreizbach und Merkers. Es ist mit rund 4.200 Beschäftigten heute einer der wichtigsten Arbeitgeber in Thüringen und Hessen. Auf dem Standort Unterbreizbach sind ca. 300 Beschäftigte im Übertage- Bereich und ca. 400 in der Grube tätig. In der Ausbildungsstätte des Werkes Werra werden auf hohem Niveau jährlich ca. 280 Fachleute in den verschiedensten Berufen ausgebildet.

Im Industriegebiet im Wolfsgraben hat das Unternehmen K+S bereits 2013 den Bau eines Analytik- und Forschungszentrum begonnen. Ende 2015 sollen bis zu 95 Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure die Arbeit in dem neuen Komplex mit einer Grundfläche von 9000 Quadratmetern im Unterbreizbacher Gewerbegebiet aufnehmen.

Auf unserem Standort werden wie auf den anderen Standorten des Werkes seit über 100 Jahren hochwertige Kali- Produkte vor allem für die Landwirtschaft produziert, die für die Landwirtschaft und die Weltwirtschaft selbst von großer Bedeutung sind.

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