Sie befinden sich hier

Inhalt

Aktuelles im Detail

Stellungnahme zum Offenen Brief der Geschäftsführerin des Keltenhotels

Beim Lesen des Artikels der Geschäftsführerin des Keltenhotels wähnte ich mich im falschen Film bzw. fragte mich, was will die Schreiberin mit dem offenen Brief eigentlich erreichen. Von Anfang bis Ende werden aus dem Zusammenhang gerissene Begebenheiten  dargestellt, die zum großen Teil auch nicht der Wahrheit entsprechen – „Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt“. 

Warum hat die Gemeinde Mitte August letzten Jahres das Keltendorf räumen lassen und die Gebäude zugesperrt? Weil der über ein Jahr lang ausgehandelte Grundstückstauschvertrag durch Herrn Stütz nicht unterschrieben wurde und der Pachtvertrag 2 Tage später ausgelaufen ist. Und dass die Gemeinde ihre beweglichen Vermögensgegenstände und Gebäude sichern wollte, sollte ihr gutes Recht gewesen sein.   

Die ganzen Aktivitäten, um eine Nachfolgelösung für den im Jahr 2004 auf 12 Jahre geschlossenen Pachtvertrag zu erreichen, erinnern mich an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Man meint, man hätte eine Lösung, und dann geht es wieder von vorne los.  Bereits im Jahr 2007 war ich als neugewählter Bürgermeister bestrebt, den Pachtvertrag in einen Erbbaupachtvertrag zu überführen. Durch einen Erbbaupachtvertrag wäre das Eigentum der Gemeinde an den Gebäuden dinglich gesichert worden. Ein erster Entwurf lag bereits im Juni 2007 vor. Herr Stütz benötigte für eine erste Prüfung nahezu ein Jahr - um dann im Jahr 2010 zu entscheiden, dass er an einem Erbbaupachtvertrag nicht interessiert ist. Ein ähnliches Procedere war es mit dem angedachten Tauschvertrag „Keltendorf ßà Wald“. Erste Verhandlungen begannen im Jahr 2014. Durch den Gemeinderat wurde im Mai 2015 ein Grundsatzbeschluss zum Tausch gefasst. Nach langwierigen Verhandlungen wurde durch den Gemeinderat am 4.4.2016 der Tauschvertrag beschlossen. Der vereinbarte  Notartermin wurde durch Herrn Stütz kurzfristig abgesagt. Zum Zeitpunkt des Auslaufens des Pachtvertrages gab es keine Nachfolgeregelung. Zur Wahrung der eigenen Interessen wurde durch die Gemeinde ein Rechtsanwalt beauftragt. Durch den Rechtsanwalt wurde der  Grundstückseigentümer am 19.12.2016 aufgefordert, den in sein Eigentum übergegangenen Wert des Keltendorfes zu begleichen. Hier von Nötigung zu sprechen, ist schon starker Tobak. Den Gemeindebediensteten und insbesondere mir wurde durch einen Aushang am Eingang des Keltendorfes der Zugang zu diesem untersagt. Mit anderen Worten, Herr Stütz hat sich nach außen hin als neuer Eigentümer des Keltendorfes ausgegeben. Dann der plötzliche Sinneswandel mit der einseitigen Unterzeichnung des Tauschvertrages – nach fast einem halben Jahr.

Um das Keltendorf weiter als touristisches Ziel zu erhalten und mit Leben zu füllen, wurden im Februar diesen Jahres neue Verhandlungen gestartet. Der Grundstückseigentümer Torsten Stütz hat sich in diesen durch seine Eltern vertreten lassen. In 3 mehrstündigen Gesprächsrunden, die von beiden Seiten konstruktiv und zielorientiert geführt wurden,  konnte ein Kompromiss zum Kauf des Keltendorfgrundstückes erzielt werden. Dachte ich zumindest. Einen Tag nach der Gemeinderatssitzung lag ein Brief der Keltenhotel-Chefin zum Ankauf des Waldgrundstückes im Briefkasten der Gemeinde – ohne jegliche Vorankündigung. Das Schreiben war datiert auf den 20. April, fand den Weg in den Briefkasten aber erst am 28. April. Zufall – wohl kaum.

Gleich zu Beginn der diesjährigen Verhandlung wurde seitens der gemeindlichen Vertreter erklärt, dass eine Neuauflage des Tauschvertrages nicht mehrheitsfähig ist, d.h. die Gemeinde nicht an einer Veräußerung des angrenzenden Waldes interessiert ist. Bei den ganzen Verhandlungen spielten die - nun wie Phönix aus der Asche - thematisierten touristischen Angebote keine Rolle. Hier wäre es von großem Vorteil gewesen, wenn die Familie Stütz miteinander gesprochen und sich abgestimmt hätte. Ohne dem Gemeinderat vorweg greifen zu wollen, wird die Gemeinde die von Frau Stütz angedachten Tourismusprojekte unterstützen – wie dies auch in der Vergangenheit bereits bei dem Kletterpark erfolgte. Ein Kaufantrag und eine Ankündigung in der Zeitung sind aber nicht ausreichend. Seitens des Keltenhotel-Teams sind Konzepte auszuarbeiten und vorzulegen und diese mit den zuständigen Behörden auch auf eine Genehmigungsfähigkeit zu prüfen.

Aus Sicht der Gemeinde geht es jetzt aber vordergründig um die Zukunft des Keltendorfes. Der Gemeinderat hat hierzu durch den einstimmig (!) gefassten Beschluss zum Kauf des Grundstückes die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. Durch die Wiederaufnahme und Erweiterung der Angebote und Aktivitäten im Keltendorf würden auch wieder Arbeitsplätze geschaffen werden, die in der Vergangenheit auf Grund der ungeklärten Eigentumsverhältnisse bereits zweimal vorzeitig beendet werden mussten.    

 

Roland Ernst

Bürgermeister


<- Zurück zu: Aktuelles

Kontextspalte

Bekanntmachungen