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Rückblick 2017

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

«Wenn's alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue.
Und war es schlecht, ja dann erst recht.»

gemäß diesem dem großen Physiker Albert Einstein zugesprochenen Zitat dürfen wir uns als Gemeinde auf das gerade begonnene Jahr 2018 freuen.

Zum einen konnten wir in dem vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Jahr 2017 eine ganze Anzahl von Maßnahmen erfolgreich umsetzen, zum anderen gab es aber auch einige Dinge, die nicht so gut gelaufen sind und die es gilt, in Zukunft besser zu machen.

Den  Jahreswechsel 2017/2018 möchte ich, wie in den Vorjahren, sehr gerne zum Anlass nehmen, etwas innezuhalten, zurückzublicken und auf die vor uns liegenden Aufgaben hinzuweisen. 

Wenn man sich in einigen Jahren an spezielle Ereignisse in der Gemeinde zurück erinnern will, dann werden bei vielen Mitbürgern die Einweihungen der Bowlingbahn im Mai bzw. der zentralen Feuerwehr im Oktober an erster Stelle stehen. Bei dem Bau der Bowlingbahn trifft das Sprichwort „was lange währt, wird endlich gut“ zu hundert Prozent zu. Nach dem Abriss der alten Kegelbahn im Spätsommer 2015 bedurfte es gewaltiger Anstrengungen eine Baugenehmigung für die Bowlingbahn „an dem alten Platz“ zu bekommen. Nach dem Finden einer Lösung konnte erst im Frühjahr 2016 mit dem Bau, der mit dem Tag der offenen Tür im Mai vergangenen Jahres seinen Abschluss fand, begonnen werden. Seit dem wird die „Bowlingbahn“ sowohl für Familienfeiern als auch nur zum Bowlen rege genutzt. Und bisher habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen. Der Bau der Bowlingbahn, der insgesamt ca. 650 T€ gekostet hat, wurde im Rahmen der Dorferneuerung zu zwei Drittel gefördert,

Der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses ist nach dem Bau des  Solarparks mit knapp 2 Millionen Euro die teuerste Einzelinvestition in der Geschichte der Einheitsgemeinde Unterbreizbach. War der Bau des Solarparks eine Investition, die sich über die Jahre amortisieren wird, ist der Bau des Gerätehauses und der damit verbundenen Zusammenlegung der 3 Feuerwehren Unterbreizbach, Sünna und Pferdsdorf eine Investition in die Zukunft, die sich mit einer höheren Einsatzbereitschaft der Kameraden auf eine ganz andere Art und Weise lohnen wird. Die Feuerwehr ist keine Freizeiteinrichtung bzw. kein Verein für technikbegeisterte Frauen und Männer, sondern sie gehört zur unverzichtbaren Infrastruktur für unsere Bevölkerung. Wie notwendig wir diese Infrastruktur benötigen, zeigen die Einsätze der Kameradinnen und Kameraden jedes Mal aufs Neue – zuletzt am 2.Januar bei einem Wohnungsbrand in Sünna.  

Neben den genannten Hochbauten wurden im Jahr 2017 auch 2 Straßen grundhaft instand gesetzt - die Kuhhohle in Unterbreizbach, deren Bau schon im Jahr 2016 begonnen wurde, und die Straße an der Lehn in Sünna. Beide Maßnahmen waren Gemeinschaftsprojekte mit dem Wasser- und Abwasserverband, durch den die Trink- und Abwasserleitungen erneuert wurden.

Für die Mitarbeiter des Bauhofes konnten die Bedingungen in Räsa verbessert werden. Neben den vorhandenen Garagen wurde durch das Schleppdach eine weitere Unterstellmöglichkeit für die Technik geschaffen. Des Weiteren wurden der Waschplatz und die Außenanlagen  grundhaft erneuert. Zur Gemeinderatserstürmung am 11.11. erwies sich das neue Schleppdach auch als Ort, wo man geschützt zusammen sitzen und feiern kann. Dies hatte den Ortsverein Räsa auf die Idee gebracht, den Weihnachtsmarkt auf dem Bauhofgelände durchzuführen.

Bei der Sanierung des Kulturhauses in Unterbreizbach kann man Parallelen zum Bau des Berliner Flughafens sehen. Noch immer konnten nicht alle Gewerke zum Abschluss gebracht werden. Ich will hier nicht die Gemeindeverwaltung von aller Schuld freisprechen, aber wie die Baufirmen mittlerweile öffentliche Aufträge abarbeiten, ist erschreckend. Auf Mahnschreiben wird entweder gar nicht reagiert bzw. es werden die Termine von Monat zu Monat verschoben. Der in der Öffentlichkeit immer wieder diskutierte Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und es ist zu befürchten, dass diese Misere sich in Zukunft noch verschärfen wird. Im Gegensatz zum Berliner Flughafen wurden aber die veranschlagten Kosten in Höhe von ca. 680 T€ bei den Sanierungsarbeiten eingehalten. Etwa die Hälfte der Kosten bekommt  die Gemeinde durch die Städtebauförderung erstattet. 

Rechtzeitig zur Seniorenweihnachtsfeier Ende November konnte aber im Kulturhaus die Behindertentoilette fertiggestellt werden. Von der Behindertentoilette erhoffe ich mir, dass gehbehinderte Mitbürger in Zukunft wieder vermehrt die Veranstaltungen im Kulturhaus besuchen werden. Auch der Bau der Behindertentoilette wurde mit Mittel aus dem  Städtebauprogramm gefördert.  

Dass wir die oben genannten Baumaßnahmen in Angriff nehmen konnten, war dem gut gefüllten Sparbuch der Gemeinde zu verdanken. Durch die vergleichsweise guten Gewerbesteuereinnahmen bis zum Jahr 2015 konnte jedes Jahr „etwas auf die hohe Kante“ gelegt werden. Aber wie im privaten Leben auch, kann man nur eine beschränkte Dauer von den Ersparnissen leben. Nach dem Jahr 2016 war auch das vergangene Jahr ein sehr schwieriges Jahr für unsere Kaliregion. Die Aufwendungen des Unternehmens K+S für die die  Entsorgung der flüssigen und festen Produktionsrückstände haben neben dem anhaltend niedrigen Kalipreis das Geschäftsergebnis massiv belastet. Die Gewerbesteuereinnahme im Jahr 2017 betrug gerade mal 2 Prozent der durchschnittlichen Einnahmen der Jahre 2010-2015. Da die Gemeinde auch in diesem Jahr ihre Ausgaben im Verwaltungshaushalt (z.B. Gehälter, Unterhaltungen der Gebäude und Straßen, Finanzumlagen an den Kreis bzw. den Freistaat) nicht durch laufende Einnahmen begleichen kann, sind wir von der Kommunalaufsicht angehalten worden, ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen. Hierbei sind die Gebühren, Steuern und insbesondere auch die gemeindlichen Ausgaben abermals auf den Prüfstand zu stellen. Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen, der Einheitsgemeinde Unterbreizbach steht eine nicht einfache Zeit bevor.     

Wäre es nach der Thüringer Landesregierung gegangen, dann wäre das  Jahr 2018 das letzte Jahr gewesen, in dem die Einheitsgemeinde Unterbreizbach eigenständig hätte sein dürfen. Das Gesetz zur Gebietsreform wurde aber durch den Thüringer Gerichtshof für unzulässig erklärt. Zur Bundestagswahl hatte der Gemeinderat die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Meinung zu einem freiwilligen Zusammenschluss mit der Stadt Vacha zu sagen. Die überwältigende Mehrheit von 92 Prozent hat sich dafür ausgesprochen, dass die Einheitsgemeinde Unterbreizbach in ihrer jetzigen Form bestehen bleiben soll. Diesem eindeutigen Votum der Wählerinnen und Wähler kann und wird sich auch der aktuelle Gemeinderat nicht verschließen. Solange es der Gesetzgeber ermöglicht, wollen wir unsere Geschicke selbst in die Hand nehmen.

Erlauben Sie mir noch ein paar statistische Zahlen zu nennen:

In unserer Gemeinde konnten 3 Paare Goldene Hochzeit feiern, 7 Paare feierten die Diamantene Hochzeit und zwei Ehepaare konnte das seltene Fest der Eisernen Hochzeit gemeinsam begehen.

Weiter durfte die Gemeinde 26 Bürgerinnen und Bürgern zum 75. Geburtstag, 27 zum 80. Geburtstag, 21 zum 85. Geburtstag und 16 Bürgerinnen und Bürger zu einem 90. und älter gratulieren.

In der Einheitsgemeinde wurden 30 Kinder geboren, 22 Jungen und 8 Mädchen - hiervon 17 Kinder in Unterbreizbach und Räsa,  3 Kinder in Pferdsdorf, 6 Kinder in Sünna, 2 Kinder in Hüttenroda, und 2 Kinder in Deicheroda. In der Gemeinde mussten 29 Familien von ihren Angehörigen Abschied nehmen.

In der Einheitsgemeinde fanden 6 Eheschließungen statt und 5 Paare haben sich wieder scheiden lassen.

In unserer Gesamtgemeinde konnten wir wieder sehr viele Neubürger begrüßen, mussten leider aber wieder deutlich mehr Wegzüge verzeichnen. Im Einzelnen waren es 96 Zuzüge in die und 123 Wegzüge aus der Einheitsgemeinde. Innerhalb der Einheitsgemeinde sind 69 Bürger umgezogen. Insgesamt ging die Zahl der Einwohner von 3502 auf 3476 Bürgerinnen und Bürger zurück.

Und nicht zuletzt möchte ich an dieser Stelle Danke für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr sagen: Mein herzlicher Dank gilt allen, die in den letzten zwölf Monaten engagiert mitgewirkt haben an der Gestaltung unserer Einheitsgemeinde  – bedanken möchte ich mich insbesondere bei allen Vereinen, den Feuerwehrkameraden, den Schulen, Kindergärten, den Kirchen, den ehrenamtlich tätigen Bürgern und Bürgerinnen in den verschiedensten Bereichen, bei den  Gemeinderäten, den Ortsteilratsmitgliedern und den MitarbeiterInnen der Gemeindeverwaltung und des Bauhofes für die gute Zusammenarbeit, aber auch bei unseren Betrieben, Gaststätten und Handwerkern  für die zur Verfügung gestellten Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Ohne das ehrenamtliche Engagement wäre das dörfliche Leben in vielen Bereichen deutlich ärmer – genannt seien hier stellvertretend die Karneval- und Kirmesveranstaltungen in den Ortsteilen. 

Der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung werden sich auch in diesem Jahr für die Belange der Einheitsgemeinde Unterbreizbach einsetzen. Wünschen würde ich mir, wenn an den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates und der Ortsteilräte wieder interessierte Bürgerinnen und Bürger als Gäste teilnehmen würden.

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Einheitsgemeinde Unterbreizbach, Ihnen allen wünsche ich ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2018. Lassen Sie uns das neue Jahr mit Optimismus beginnen und uns den kommenden Herausforderungen stellen.

Ihr

Roland Ernst
Bürgermeister

 


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