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Neues KCU-Prinzenpaar gekürt
Des einen Leid, des anderen Freud. Weil sich die Umbauarbeiten an der Kulturhaus-Narhalla erheblich verzögerten, konnte das Prinzenpaar der 49. Saison nicht schon nach dem 11.11. „abgeschmückt“ werden, sondern blieb viel länger in Amt und Würden als geplant. Und für die Hoheiten der 50. Saison wird es eine kurze Periode der Freude werden, ausgerechnet im Jahr des runden Geburtstages.
Erst jetzt, mit Anbruch des neuen Jahres, war das Domizil insofern befestigt, dass es dem Ansturm der Narren standhalten konnte. Nachdem die letzten „Kurzschlüsse“ kurz vor Beginn der Prinzenkürung vom KCU-Elektriker überbrückt werden konnten, begann das Spektakel auf der Bühne – bald unterbrochen von einer Zwangspause für die Gardemädchen, die eigentlich dem neuen Prinzenpaar huldigen wollten. „Eins, zwei, drei – wer ist schuld? Die Gemeinde ist schuld!“ skandierte der Saal; nicht zum letzten Mal an diesem Abend. Auch die Gesangseinlage von Thomas Rehm, der als Udo Lindenberg die Hoheiten ankündigen sollte, gelang nicht ganz unfallfrei, wurde aber wohlwollend aufgenommen.
Danach war es endlich soweit. Das geheimnisumwitterte Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar erklommen die Bühne, wurden vom KCU-Präsidenten Jan Mätschke stilecht eingekleidet und mit den Insignien der närrischen Macht ausgestattet. Marcel und Julia Sauer führen die Schar der Karnevalisten durch die kurze, aber nichtsdestoweniger lustige Zeit bis zum Aschermittwoch. An ihrer Seite stehen Tim Sauer und Mia Raillon, die das junge Narrenvolk anführen wollen. Mit tosendem Applaus wurden die Hoheiten vom Publikum begrüßt. Das war froh, die lange Wartezeit bis zur Prinzenkürung endlich überstanden zu haben und bekam später den Hinweis der neuen Prinzessin mit auf den Heimweg, nicht mehr so konservativ im Saal herumzusitzen, sondern zur nächsten Veranstaltung vielleicht mal im Badeanzug und mit Käppchen auf dem Kopf zu erscheinen. Dem konnten die Narren nur zustimmen.
Zwischen der Kürung und den hoheitlichen Schlussworten geschah einiges auf der Bühne des KCU. Nach einem zunächst verreckten und dann krachendem Schuss aus der Konfettikanone startete das Büttenprogramm in die Nacht. Daran beteiligten sich die Gardemädchen, die Kostüme aus den vergangenen Zeiten präsentierten und darin eine gute Figur machten, aber auch junge Lausbuben, die ihre Hüte nach dem tänzerischen Vortrag mit Kappen tauschten. „Tanzen für Jungs kann in Schlehnbachshausen zu einem schönen Hobby werden, wenn ich mir den Auftritt so anschaue“, kommentierte der KCU-Präsident den gelungenen Einstand der Nachwuchsakteure.
Neben dem jungen Gemüse standen auch alte Schlachtrösser des Unterbreizbacher Karnevals auf den närrischen Brettern. Als Büttner hat Ka-Pe-Em nichts von seiner Qualität eingebüßt, wie er aufs Neue bewies. Die Sängerschar der Verflixten Sieben versammelten sich diesmal in „Timos Saloon“, um vom wilden Osten, den weißen Bergen und von einem heißblütigen Cowboy zu trällern. Die Funkengarde huldigte dem neuen Kinderprinzenpaar, während die Zuckerpuppen, in deren Reihen die junge Prinzessin selbst mitwirkte, das Publikum in die Walpurgisnacht entführte. Dass das mittlerweile entspannte Verhältnis zu den Narren in Runpelshausen zu lustigen Einsätzen beim KCU führt, bewiesen diesmal die Büttner Tim & Jessica und die Verflixten Sieben aus der Unterbreizbacher Enklave Sünna mit ihren Gastauftritten. Das gute Verhältnis ist auch nötig, um sich gemeinsam der Lockungen der „Hochzeitsbewerber“ aus Vacha und Geisa zu erwehren. Dass schließlich ein Sachse die Braut entführte, wunderte nach dem Auftritt der Sünnaer Sieben niemanden im Saal.
Mit einem Showtanz, der vor zehn Jahren schon einmal zelebriert worden war, setzte die Funkengarde den Schlusspunkt unter den Auftakt zur 50. Karnevalssaison. Übrigens, die noch nicht ganz zu Ende sanierte Hütte hielt auch dem Ansturm derjenigen stand, die nach dem Ende des offiziellen Teils das Tanzbein schwangen. tk
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