Rückblick 2024 und Ausblick auf das neue Jahr
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Das Leben besteht aus dem, was wir daraus machen. Auf das Kommende müssen wir hoffen, und das Vergangene mit Bedacht betrachten.“
Dieses Zitat erinnert uns daran, optimistisch nach vorne zu blicken, während wir aus der Vergangenheit lernen.
Mit diesen Gedanken wünsche ich Ihnen ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2025. Lassen Sie uns gemeinsam auf die Herausforderungen und Chancen blicken, die vor uns liegen.
Das Jahr 2024 war geprägt von vielfältigen Ereignissen – lokal, national und international.
Global: Eine Welt im Umbruch - Weltweit standen die Zeichen weiterhin auf Wandel. Der Ukraine-Krieg, nunmehr im dritten Jahr, bleibt eine schmerzhafte Wunde für Europa. Auch der Konflikt im Gaza-Streifen mit tausenden Opfern, auch Frauen und Kinder, konnte trotzt vielfacher Bemühungen nicht beendet werden.
Auch wenn wir im vergangenen Jahr von extremen Wetterereignissen verschont blieben, die Klimakrise zeigte sich erneut mit extremen Wetterereignissen – von extremen Hitzewellen in Südeuropa bis zu massiven Überschwemmungen in allen Teilen der Welt. Das vergangene Jahr war auch in Deutschland das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der Wetterdaten.
„Deutschland: Zwischen Hoffnung und Herausforderungen“ - Auf nationaler Ebene bleiben die Querelen innerhalb der Bundesregierung und letztendlich deren Scheitern vorrangig in Erinnerung - Uneinigkeit, Machtkämpfe und nachlassende Regierungsfähigkeit waren ein Dauerthema. Die Spannungen zwischen den Koalitionspartnern – insbesondere in zentralen Themen wie der Klimapolitik, der Migration und der wirtschaftlichen Ausrichtung – führten zu einer Lähmung wichtiger Reformprojekte. Die mangelnde Handlungsfähigkeit der Regierung ließ bei vielen Bürgern den Eindruck entstehen, dass zentrale Probleme nicht angegangen werden können.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage. Nach Jahren des stabilen Wachstums wurde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch mehrere Faktoren unter Druck gesetzt:
•Die gestiegenen Energiepreise, ausgelöst durch geopolitische Konflikte und die Energiewende, belasten Unternehmen und Haushalte erheblich.
•Die Automobilindustrie und andere Schlüsselbranchen kämpfen mit der Umstellung auf klimafreundlichere Technologien, während internationale Wettbewerber den deutschen Unternehmen mehrere Schritte voraus sind.
•Die anhaltend hohe Inflation sorgte für einen Rückgang der realen Einkommen, was die Nachfrage dämpfte und viele Menschen in finanzielle Schwierigkeiten brachte.
Trotz Bemühungen der Regierung, mit Maßnahmenpaketen zu reagieren, blieben viele Probleme ungelöst.
Die gesellschaftliche Stimmung ist von einer weit verbreiteten Verunsicherung geprägt. Viele Bürger fühlen sich durch die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen überfordert und haben den Eindruck, dass die Politik nicht in der Lage ist, klare und effektive Lösungen zu präsentieren. Die zunehmende gesellschaftliche Zersplitterung zeigt sich auch in einer aggressiveren politischen Debattenkultur, der Verbreitung von Verschwörungstheorien und einer sinkenden Bereitschaft, Kompromisse einzugehen.
Wir als Gesellschaft stehen vor der dringenden Aufgabe, die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gräben zu überbrücken. Es muss wieder mehr Vertrauen in der Gesellschaft Einzug halten und der Dialog der Politik mit der Bevölkerung wiederhergestellt werden. Die demokratischen Parteien müssen die Sorgen der Bürger endlich ernst nehmen. Dann haben populistische Ideen und Ansätze auch keinen Nährboden. Ohne eine Kurskorrektur droht eine weitere Destabilisierung, die das Fundament der Demokratie und des sozialen Zusammenhalts gefährden könnte. Die Ereignisse vor 90 Jahren dürfen sich nicht wiederholen!!
„Gemeinsam stärker“ - In unserer Gemeinde gab es zahlreiche erfreuliche Ereignisse. Das Naherholungszentrum an der Ulster wurde im Frühsommer offiziell eingeweiht und hat sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Familien und Besucher entwickelt. Besonders der neue Förderturm hat als Symbol unserer bergbaulichen Geschichte viele Menschen begeistert. Abgeschlossen wurde auch die Sanierung bzw. Neugestaltung des Hirtenplatzes in Sünna. Im Frühjahr werden noch die Sitzbänke mit Lehnen bzw. Sitzauflagen vervollständigt und dann sollte auch die Bepflanzung den Platz noch farblich aufwerten. Der Ausbau der Gemeindestraßen konnte weiter vorangetrieben werden. So wurden wichtige Sanierungsmaßnahmen in der Ulsterstraße in Pferdsdorf und der Hardtstraße in Unterbreizbach abgeschlossen. Auch der schon lang geplante Radweg entlang des Gewerbegebietes in Sünna wurde endlich in Angriff genommen und soll 2025 fertiggestellt werden. Dies trifft auch auf das Kneippbecken „Am Steinersrain“ zu - noch vor Weihnachten wurde das Edelstahlbecken gesetzt. Die Einweihung soll im Frühjahr sein.
Kurz vor Weihnachten konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nach einer Wartezeit von 3 Jahren auch endlich das neue Tanklöschfahrzeug TLF 3000 in Betrieb nehmen – quasi ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Das moderne Fahrzeug ersetzt das knapp 30 Jahre alte Löschfahrzeug LF8.
Leider mussten wir uns erneut den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen. Die Geburtenzahlen blieben weiter auf einem niedrigen Niveau und die Bevölkerungszahl sank leicht. In der Einheitsgemeinde wurden 23 Kinder geboren, 14 Jungen und 9 Mädchen. Die Anzahl der Geburten ist im Vergleich zu den vergangenen 2 Jahren wieder etwas gestiegen.
In der Gemeinde mussten 45 Familien von ihren Angehörigen Abschied nehmen.
Das Verhältnis Zuzügen zu Wegzügen war im vergangenen Jahr ausgeglichen - 97 Zuzügen in die stehen auch 97 Wegzüge aus der Einheitsgemeinde entgegen. Innerhalb der Einheitsgemeinde sind 38 Bürger umgezogen. Insgesamt ging die Zahl der Einwohner von 3333 auf 3314 Bürgerinnen und Bürger zurück. Die Anzahl der ausländischen Mitbürger stieg hierbei leicht von 67 auf 77 an.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Altersstruktur in der Gemeinde:
Alter MännlichWeiblichGesamtVeränderung zu 2023
0-6 Jahre9461155-11
7-17 Jahre196159355-1
18-30 Jahre144142286+24
31-40 Jahre204188392-16
41-50 Jahre213210423-3
51-60 Jahre278224502-38
61-70 Jahre3043066101
71-80 Jahre170181351+19
Über 80 Jahre85150235+1
Nach einem Rückgang im Jahr 2023 zum Jahr 2022 um 25 ging die Anzahl der Kindergartenkinder im vergangenen Jahr nochmals um 11 zurück.
In unserer Gemeinde konnten 5 Paare die Diamantene Hochzeit, 2 Paare konnte das seltene Jubiläum der Eisernen Hochzeit begehen und auch 2 Paare konnten die Steinerne Hochzeit (67,5 Jahre verheiratet) feiern. Am Anfang ihres gemeinsamen Lebensweges stehen 6 Paare, die sich im letzten Jahr das „Ja“-Wort gegeben haben. Demgegenüber haben sich 3 Ehepaare im letzten Jahr scheiden lassen. Die Gemeinde durfte 62 Bürgerinnen und Bürgern zum 70. Geburtstag, 49 zum 75. Geburtstag, 22 zum 80. Geburtstag, 31 zum 85. Geburtstag, 10 zum 90. Geburtstag und 21 Bürgerinnen und Bürger zu einem 91. und älter gratulieren. Die älteste Mitbürgerin kommt aus Sünna, Frau Gisela Witzel aus Sünna feierte Ende Januar ihren 98. Geburtstag.
Ausblick auf 2025
Durch die Verabschiedung des Haushaltsplans für 2025 durch den neuen Gemeinderat bereits im November wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass gleich im neuen Jahr mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden kann. .
Das Jahr 2025 steht im Zeichen von Innovation und Gemeinschaft.
Für unsere Gemeinde stehen wichtige Projekte an:
•Der Bau des Radwegs und des Kneippbeckens werden abgeschlossen, und die Sanierung des Bürgerhauses in Sünna soll ebenfalls starten.
•Mit der Unterstützung unserer Vereine und Interessengemeinschaften sollen weiterhin die Voraussetzungen für ein aktives Vereinsleben geschaffen werden.
•Die Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzeptes soll bereits im März abgeschlossen sein. Das Konzept für die nächsten 10 Jahre ist für unsere Gemeinde von zentraler Bedeutung, da das Konzept eine strategische Grundlage für eine nachhaltige und zielgerichtete Entwicklung schafft.
•Als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem WVS Bad Salzungen sollen in der Weingasse in Sünna umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.
•In Pferdsdorf soll die ersten Planungsphasen an dem Regenrückhaltebecken oberhalb der Ortslage abgeschlossen werden.
•Mit Fördermitteln aus dem LEADER-Programm soll ein Kleinbus gekauft werden. Dieser soll als Bürgerbus betrieben werden.
•In Räsa soll die Straße Am Hardtrain von der Einmündung der Brechtstraße bis zur Landesstraße saniert werden.
•Sollte die Gemeinde in das Bundesprogramm zur Förderung von Radwegen aufgenommen werden, steht die Sanierung des Ulstertal-Radweges und die abschnittsweise Umverlegung auf der Tagesordnung.
•In Unterbreizbach sollen die Außenfassaden des Wohnblockes in der Neuen Straße und der Alten Schule gestrichen bzw. erneuert werden.
Eine Aufgabe für das neue Jahr wie auch die kommenden Jahre ist die Beantwortung der Frage, wie die Nutzung der gemeindlichen Gebäude in den kommenden Jahren sein soll. Wir leisten uns als Gemeinde zu viele, wenig genutzte kommunale Räume bzw. Gebäude!
Zum Abschluss möchte ich allen danken, die sich im vergangenen Jahr mit Engagement und Tatkraft für unsere Gemeinde eingesetzt haben. Ihr Einsatz in Vereinen, Kirchen, Schulen, Kindergärten, der Feuerwehr und vielen anderen Bereichen ist das Herzstück unseres Gemeindelebens.
Lassen Sie uns das neue Jahr mit Optimismus und Tatendrang angehen. Gemeinsam können wir auch 2025 zu einem erfolgreichen Jahr für unsere Gemeinde machen.
Ihr
Roland Ernst
Bürgermeister